5 Einrichtungsstile, die nicht mehr zeitgemäß sind

2022-10-09 17:45:00 By : Ms. Danica Ling

Von Odett Schumann | 07. Januar 2022, 19:11 Uhr

Trends kommen und gehen, so ist der Lauf der Mode. Welche Looks sollten aktuell so allmählich vom Markt verschwinden? myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann hat fünf Interior-Trends auserkoren, von denen sie sich verabschieden will – zumindest vorerst.

Interior Design boomt, keine Frage. Einrichtungstrends florieren auf sämtlichen Social-Media-Portalen, Online- wie Printmagazine präsentieren zahlreiche Homestories und immer mehr Modedesigner entwerfen mittlerweile auch Interior-Kollektionen. Wie man sein Zuhause einrichtet, ist heute mindestens ebenso gefragt wie der Style, den man trägt. Fakt ist: Der Einrichtungsmarkt ist übervoll mit Trends, aber nicht alles davon ist noch zeitgemäß. Es ist Zeit für einen Abschied, der ja nicht für immer sein muss, denn bekanntermaßen erleben Trends früher oder später doch wieder eine Reinkarnation. Welche Einrichtungsstile nicht mehr zeitgemäß sind und welche ich vorerst nicht mehr in meiner Timeline finden möchte, verrate ich hier.

Metallic Looks mit Gold, Silber, Kupfer und Co. sieht man immer noch häufig, wenn auch deutlich weniger als in ihrer Hochphase vor einigen Jahren. Accessoires und ganz besonders Leuchten bekamen durch metallene Effekte einen edlen Anstrich, haben sich aber für meinen Geschmack mittlerweile ausgefunkelt.

Ein Rückzug zeichnet sich aber auch deshalb langsam ab, weil sich der Markt zunehmend auf Naturmaterialien konzentriert. So ganz lösen mag ich mich aber von einigen Metallic Notes dann doch noch nicht, denn an Messing und Altsilber kann ich mich noch immer sehr erfreuen. Beide Metalltöne sind für mich deutlich weniger plakativ wie etwa ein Kupferton, sondern schlichtweg zeitlos schön.

Keine Frage, alle drei Textilien bzw. Textilverarbeitungen sind schön anzusehen und auch zu fühlen. Allerdings habe ich persönlich mich allmählich an ihnen satt gesehen. Seit 2017 sieht man sie, natürlich nicht ohne Grund, in jeder Trendvorschau wieder und wieder. Doch seien wir mal ehrlich – wirklich andere, frischere Interpretationen sind nur selten dabei. Kissen, Poufs und Decken sehen immerzu gleich aus.

Darum plädiere ich hier für eine kurze Pause von Samt, Makramee und Bouclé, um in einiger Zeit wieder für wirklich neue Looks zu sorgen. In der Zwischenzeit kann man sich zeitgemäßen Naturtextilien wie Leinen, Hanf und Co. widmen. Sie zeigen, wie nachhaltig und zukunftsfähig Interior Design sein kann.

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Auch einige Relikte aus dem Industrial Stil sind noch immer im aktuellen Trendgeschehen präsent – wie etwa Marmor, Beton und Edelstahl. Ob als Blumentopf, Lampenschirm, Wanduhr und Kerzenhalter, alle drei Materialien haben in unzähligen Formen das Interior Design der vergangenen fünf Jahre geprägt. Dieser Einrichtungsstil ist nicht mehr zeitgemäß – Zeit für etwas Neues! Wie wäre es stattdessen mit Glas, Kork, Holz oder Keramik? Natürlich sind dies keine gänzlich neuen Materialien, aber sie entsprechen doch eher dem aktuellen, zu mehr Natürlichkeit tendierenden Zeitgeist.

Anfang der 2010er-Jahre kam der Midcentury Style auf und sorgte für ein grandioses und äußerst geschmackvolles Comeback der 1950- und 60er-Jahre. Auch wenn dieser Trend längst nicht mehr so populär ist wie in seiner Hochphase von 2014 bis 17, so sieht man einige Elemente noch immer vergleichsweise oft. Die Rede ist von den Hairpin Legs, die bis heute als Beine diverser Tisch-, aber auch Stuhl- und Sesselmodelle fungieren.

Hier mag es sicher viele gelungene Exemplare geben, doch schräg laufende Linien widerstreben dem aktuellen Zeitgeist. Der orientiert sich bei Möbeln nämlich vornehmlich wieder mehr am Bauhausstil, sprich an geraden Linien. Klare Kanten und schnörkellose Designs stehen derzeit für mehr Struktur und Ordnung in einer doch eher aufgeregten Welt.

Auch vom Verfolgen schnelllebiger Trends sollte man so allmählich Abstand nehmen und vielmehr auf einen nachhaltigen, bewussten Konsum setzen. Wenn überhaupt, empfiehlt es sich, nur seine ganz persönliche, individuelle Trendwelt zu erschaffen, die weder ans Zeit- noch Modegeschehen gebunden ist. Hat man sich an Material, Farbe, Form und Muster innerhalb der eigenen vier Wände sattgesehen, muss das Produkt noch lange nicht in den Mülleimer wandern – in den Keller oder auf den Dachboden würde fürs Erste reichen. Denn wie bereits zu Beginn gesagt: Trends kommen ohnehin wieder und schon erfreut man sich ein weiteres Mal am alten Produkt. Und falls nicht, wird es eben im DIY-Style wieder aufgepeppt, an andere Menschen verschenkt oder mit ihnen getauscht. So haben alle etwas davon!