Bares für Rares: "Behalte ich" - Velten-Tönnies kauft Marmor-Ungetüm | STERN.de

2022-10-09 17:45:35 By : Ms. Meaya Yang

Sie hat schweren Marmor im Gepäck: Heike Knippenberg aus Lengerich kommt mit einer Adler-Skulptur zu "Bares für Rares". 380 Reichsmark hat das Stück 1912 gekostet, seitdem ist es im Besitz ihrer Familie. "Der ist von Generation zu Generation weitervererbt worden", erklärt Lengerich. Jetzt möchte sie sich von dem Zwölf-Kilo-Ungetüm trennen.

"Wir haben hier etwas sehr Besonderes, denn die Original Rechnung ist mit dabei", erklärt "Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz. Daraus lässt sich entnehmen, dass der Adler bei einem Händler in München gekauft wurde, der damals bestätigte, dass die Skulptur "aus einem Stück Marmor" gefertigt sei. Allerdings stellt der Sachverständige fest, dass es sich um gegossenen Marmor handele. Signiert ist das Objekt vom Bildhauer Anton Büschelberger. "Ein beeindruckender Adler", sagt Schulte-Goltz.

Zwischen 300 bis 500 Euro hätte Knippenberg gerne für ihre Skulptur. Rechnet man den damaligen Kaufpreis um – 380 Reichsmark entsprechen heute zirka 1200 Euro – wäre das keine Wertsteigerung. Der Experte liegt mit seiner Schätzung etwas höher. 600 bis 800 Euro seien für den Adler drin, auch wenn er am Schnabel leicht beschädigt sei, glaubt Kunsthistoriker Schulte-Goltz. Doch was sind die Händler bereit zu zahlen?

"Super schön", urteilt Elke Velten-Tönnies, die vor allem vom sanften Farbverlauf des Adlers begeistert ist. Christian Vechtel startet mit 300 Euro, schnell schießen die Gebote nach oben. Bei 1100 Euro von Markus Wildhagen scheint das Höchstgebot erreicht, doch Velten-Tönnies legt noch 100 Euro drauf und erhält dafür den Zuschlag. "Ich überlege sogar, den Adler für mich selbst zu behalten", sagt die Händlerin.

Besitzerin Knippenberg ist mit dem Verkauf zufrieden. Sie hat das Doppelte der Schätzung bekommen und der Adler scheint doch noch soviel wert zu sein, wie er damals gekostet hat.

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