Der Tag am Freitag, 24. September 2021 - n-tv.de

2022-10-10 00:27:31 By : Ms. Helen Xiao

zwei Tage vor der Bundestagswahl haben überwiegend junge Menschen in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Sie folgten dem Aufruf von Fridays for Future (FFF) und weiteren Protestaktionen im ganzen Land. Große Demonstrationen zogen lautstark und friedlich unter anderem durch Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und Freiburg. Allein in der Hauptstadt sprach die Polizei von einer Teilnehmerzahl im "mittleren fünfstelligen Bereich", die Aktivisten selbst gingen von 100.000 Demonstranten aus. Bundesweit waren es demnach 620.000. Bei einem Auftritt vor dem Reichstagsgebäude kritisierte die 18-jährige schwedische Initiatorin von Fridays for Future, Greta Thunberg, Deutschland scharf: "Deutschland ist objektiv gesehen einer der größten Klima-Bösewichte." Unsere Volontärin Clara Suchy war in Berlin dabei und hat ihre Eindrücke aufgeschrieben.

Außerdem sind heute diese Themen wichtig gewesen:

Die SPD verkneift sich den Triumph von Sebastian Huld

"Ich bin nicht Angela Merkel, ich bin Armin Laschet" von Hubertus Volmer

Cannabis-Industrie lauert auf Bundestagswahl von Tosca Strassberger

Was verrät der Profifußball über Long Covid? von Kevin Schulte

Und damit wünsche ich Ihnen einen schönen Abend.

Die US-Regierung hat angebliche Pläne der radikal-islamischen Taliban zur Wiedereinführung von Exekutionen und Amputationen von Gliedmaßen scharf verurteilt. US-Außenamtssprecher Ned Price sagte vor Journalisten, dass solche Bestrafungen eine klare Missachtung der Menschenrechte darstellten. Die Täter sollten dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Eine mögliche Anerkennung der neuen von den Taliban geführten Regierung in Kabul hänge davon ab, ob Menschenrechte respektiert würden. Die USA wollten die Lage sehr genau beobachten. Man werde nicht den Bekanntmachungen der Taliban zuhören, sondern ihr Verhalten analysieren. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP soll Taliban-Mitglied Mullah Nooruddin Turabi gesagt haben, dass es wieder Exekutionen und Handamputationen als Bestrafung geben werde.

Bei einem schweren Verkehrsunfall mit einem Lkw ist in Sachsen ein siebenjähriger Junge tödlich verunglückt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall in Radeberg nordöstlich von Dresden. Dabei fuhr ein 48-jähriger Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug im Ortsteil Großerkmannsdorf an dem Kind vorbei.

Aus bislang noch unbekannter Ursache wurde der Junge dabei schwer verletzt. Rettungskräfte begannen noch vor Ort mit Maßnahmen zur Wiederbelebung und brachten das schwerverletzte Kind in ein Krankenhaus. Dort erlag der Junge wenig später seinen schweren Verletzungen. Die Polizei leitete Ermittlungen ein und veröffentlichte einen Zeugenaufruf.

Die in den USA angeklagte Huawei-Finanzdirektorin Meng Wanzhou hat eine Übereinkunft mit der US-Justiz erzielt, die zu einem Ende des Strafverfahrens gegen sie führen könnte. Wie ein Vertreter des US-Justizministeriums vor einem Bundesgericht in New York sagte, wurde eine Art Bewährungsverfahren vereinbart.

Die Vorwürfe gegen die Spitzenmanagerin des chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei könnten damit im Dezember 2022 fallengelassen werden. Sollte das US-Gericht die Vereinbarung billigen, könnte Meng bald Kanada verlassen, wo sie sich seit drei Jahren unter strikten Auflagen auf einem Anwesen aufhalten muss. Sie war per Videokonferenz in das New Yorker Gericht zugeschaltet.

In Umfragen liegen die Grünen derzeit bei etwa 16 Prozent. Dennoch macht Kanzlerkandidatin Baerbock zum Abschluss des Wahlkampfes ihren Anspruch auf das Kanzleramt deutlich. In Sachen Klimapolitik wirft sie den regierenden Parteien "Wegducken" vor und wirbt für einen "neuen Aufbruch".

Während ihres Aufenthalts in New York City haben Herzogin Meghan und Prinz Harry am 24. September einer Schule im Bezirk Harlem einen Besuch abgestattet. Meghan las Schülerinnen und Schülern aus der zweiten Klasse aus ihrem Buch "The Bench" vor, wie das US-Magazin "People" berichtet.

"Ich habe dies geschrieben, als wir gerade unseren kleinen Jungen bekommen hatten. Und ich habe es noch keinen anderen Kindern als euch vorgelesen", habe Meghan den Kids erzählt. Auf bei Twitter veröffentlichten Fotos ist zu sehen, dass Harry sich zu den Kindern setzte. Andere Aufnahmen zeigen, wie der Prinz und die Herzogin die Schülerinnen und Schüler innig umarmen.

In einem kurzen Clip ist zudem zu sehen, wie Meghan und Harry mit den Zweitklässlern für ein Klassenfoto posieren. In Deutschland ist "Unsere Bank" noch nicht erschienen. Das Kinderbuch soll am 9. November in deutschsprachiger Fassung veröffentlicht werden.

Nach rund drei Jahren gehen Elon Musk und Grimes offenbar großenteils getrennte Wege. Das hat der Unternehmer im Gespräch mit "Page Six", der Klatschseite der "New York Post", bestätigt. Musk benutzt allerdings die Wendung "semi-separated", also "halbgetrennt".

"Wir sind halbgetrennt aber wir lieben uns immer noch, sehen uns häufig und wir verstehen uns gut", habe Musk erklärt. Als Grund für die "Halbtrennung" nennt der 50-Jährige seine Arbeit für seine Unternehmen Tesla und SpaceX. Er müsse häufig international reisen und halte sich vorrangig in Texas auf, während Grimes die meiste Zeit in Los Angeles sei. Gerade sei sie aber bei ihm und ihr gemeinsames Kind sei in einem anderen Raum.

Mit einer bizarren Begründung hat ein obdachloser Mann in England nach fast 38 Jahren einen Mord gestanden. "Wissen Sie was, ich bin obdachlos, ich werde nicht mehr auf der Straße schlafen", habe der 58-Jährige gesagt, als er sich der Polizei stellte. Das teilte die Strafverfolgungsbehörde Crown Prosecution Service in London mit.

Ein Mann ist in der Nacht beim Diebstahl in einem Gebrauchtwagenhandel in Erfurt ums Leben gekommen. Der 29-Jährige hatte ein dort abgestelltes Auto mit einem Wagenheber aufgebockt, berichtet die Polizei.

Während er laut Polizei damit beschäftigt war, den Katalysator des Autos abzubauen und zu stehlen, verrutschte der Wagenheber, und der Mann wurde unter dem Fahrzeug begraben. Dabei zog sich der mutmaßliche Dieb tödliche Verletzungen zu. Ein Mitarbeiter des Autohandels entdeckte den Mann am Freitagvormittag unter dem Wagen.

Bei einer erneuten Panne an dem im Bau befindlichen Druckwasser-Reaktor im französischen Flamanville ist Kühlflüssigkeit ausgelaufen. Das Ereignis sei als "signifikanter" Vorfall eingestuft worden, habe aber keine Folgen für die Sicherheit der Anlage oder die Gesundheit der Beschäftigten, teilte der Betreiber EDF mit.

Bei Wartungsarbeiten habe sich herausgestellt, dass etwa 74 Kilogramm Kühlflüssigkeit in dem EPR-Reaktor ausgetreten seien. Insgesamt seien damit seit Jahresbeginn 172 Kilogramm Kühlflüssigkeit ausgelaufen. Es seien jedoch höchstens 100 Kilogramm im Jahr erlaubt. EDF habe umgehend Experten eingesetzt, um die undichte Stelle auszumachen und zu reparieren.

Das Gemetzel um die Macht in Deutschland war über weite Strecken peinlich. Das sagen viele Beobachter jetzt und sie haben recht: Banalitäten, Tricks und Verrutscher dominierten. Wer hat Schuld am infantilen Zank?

Der Tatverdächtige im Fall der Tötung eines Tankstellenmitarbeiters wegen der Maskenpflicht in Idar-Oberstein könnte einem Bericht zufolge die Waffe vor mehreren Jahren von seinem Vater erhalten haben. Er soll in der Vergangenheit mehrere Waffen besessen haben, darunter auch illegale, wie der Südwestrundfunk berichtete. Mit einer von ihnen soll er versucht haben, seine Frau, die Mutter des Tatverdächtigen Mario N., zu töten.

Im März 2020 habe N.s Vater Suizid begangen. In diesem Zusammenhang soll die Polizei mehrere Waffen beschlagnahmt haben. Wann und wie die Waffe, mit der am Samstag der 20-jährige Tankstellenkassierer erschossen wurde, ihren Besitzer gewechselt haben könnte, sei unklar. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach habe sich nicht äußern wollen. Einem Bericht der "Rhein-Zeitung" zufolge soll die damals 72-jährige Mutter von N. den Angriff schwer verletzt überlebt haben. Ob die im Haus von N. gefundenen Waffen aus dem Bestand des Vaters stammten, sei unklar.

Weltweit ereignen sich die erstaunlichsten Dinge. ntv fasst außergewöhnliche Geschichten für Sie zusammen. Dieses Mal entgeht eine Frau nur knapp einem verheerenden Unfall, wird ein Flug für einen Piloten zur Hängepartie und wird in Thailand auf Elefanten zur Corona-Impfung geritten.

Die schwedische Initiatorin von Fridays for Future, Greta Thunberg, hat Deutschland kurz vor der Bundestagswahl als "einen der größten Klima-Bösewichte" bezeichnet. "Deutschland ist der viertgrößte Kohlenstoffdioxid-Emittent in der Geschichte, und das bei einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen", sagte Thunberg vor dem Bundestag.

"Deutschland ist objektiv gesehen einer der größten Klima-Bösewichte." In ihrer Rede, die von Applaus und Zustimmung begleitet wurde, forderte sie eine Veränderung des "Systems". Man könne sich aus der Krise nicht "herausinvestieren, bauen oder kaufen", so Thunberg. "Und je länger sie so tun, als könnten wir die Krise innerhalb des heutigen Systems lösen, desto mehr Zeit verlieren wir."

Uralte menschliche Fußabdrücke zeigen, dass schon vor rund 23.000 Jahren Menschen in Nordamerika lebten - lange vor dem Ende der letzten Eiszeit. Die in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlichte Entdeckung belegt, dass der Kontinent weit früher von Menschen besiedelt wurde als bislang vermutet.

Menschen hinterließen die Spuren im Schlamm am Ufer eines längst verschwundenen Sees in der Wüste des heutigen White-Sands-Nationalparks im Bundesstaat New Mexico. Später versteinerten die Fußabdrücke durch Sediment-Ablagerungen. Heute bieten sie den Forschern einen Blick auf die Lebensweise der damaligen Bewohner der Region. "Viele Spuren stammen offenbar von Jugendlichen und Kindern, große Abdrucke von Erwachsenen sind seltener", hieß es in dem "Science"-Bericht. Eine Hypothese sei, dass in Arbeitsteilung damals die Erwachsenen spezialisiertere Tätigkeiten übernahmen, während die Kinder unter Aufsicht von Jugendlichen zum Sammeln von Nahrung geschickt wurden. Neben den Menschenspuren entdeckten die Forscher auch Spuren von Mammuts, Wölfen und Riesen-Faultieren, die offenbar zeitgleich mit den Menschen an dem See lebten.

Hier lesen Sie mehr dazu.

Im Prozess um die Solinger Kindermorde ist die Angeklagte nach Ansicht des vom Gericht bestellten Psychiaters voll schuldfähig. Er habe keine Anhaltspunkte für eine relevante psychische Störung bei der 28-Jährigen entdecken können, sagte Gutachter Prof. Pedro Faustmann im Prozess am Wuppertaler Landgericht. Damit blieb er bei seiner vorläufigen Bewertung. Auch am Tattag selbst gebe es keine Hinweise für eine solche Störung. Die Angeklagte sei immer Herrin ihrer Handlungen gewesen.

"Es hatte alles eine Ordnung", sagte Faustmann. Er könne zwar nicht ausschließen, dass sie in ihrer Familie früher Opfer sexueller Übergriffe geworden sei. Selbst wenn dies der Fall wäre, habe dies aber nicht dazu geführt, dass daraus eine psychische Krankheit entstanden sei. Die Verteidiger hatten vermutet, dass die Angeklagte von ihrem Vater als Kind sexuell missbraucht worden sein könnte. Dies könnte eine psychische Störung bei ihr verursacht haben und die Angeklagte vor einer Verurteilung zu lebenslanger Haft bewahren. Der Vater der Angeklagten ist wegen Besitzes von harter Kinderpornografie rechtskräftig verurteilt.

Schock in Shanghai, einem der wichtigsten Häfen der Welt: Ein Schiff steuert mit Wucht in den Kai, zerstört Teile der Anlage. Es ist nicht das erste Mal, dass es an dieser Stelle des Hafens zu einem Unfall kommt.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

meine Kollegin Sabien Oelmann hat sich in den Feierabend verabschiedet. Ich übernehme an dieser Stelle und versorge Sie bis in den späten Abend mit Nachrichten. Sie haben Fragen oder Anregungen? Ich bin unter juliane.kipper@nama.de erreichbar. Packen wir es an!

Nach schweren Regenfällen kommt es im Südwesten Spaniens zu Hochwasser. Wassermassen reißen Autos mit sich, überfluten Dörfer und Städte. Teilweise werden ganze Ortschaften von der Stromversorgung abgeschnitten, die Fluten schließen Autofahrer ein.

Es ist etwas, das er schon lange "predigt", ein Thema, das ihm wirklich am Herzen liegt und das er mit seinen Mitteln - denen der Musik - fördert, wo er nur kann: "Wir müssen wieder ins Gespräch kommen", sagt Leslie Mandoki. Der 68-jährige Musikproduzent fordert im Umgang mit dem Klimawandel ein Miteinander der Generationen. Fordern klingt dabei sehr hart, denn was er eigentlich sagen will mit seinem ungarischen Charme und einem riesigen Netzwerk im Rücken: "Wir müssen wieder menschlicher und achtsamer werden." Kurz gesagt: "Wir brauchen ein neues Woodstock! Unsere Generation war 1989 wie berauscht davon, dass uns die friedliche Revolution gelungen war. Anschließend haben wir viele Fehler gemacht - vor allem im Umgang mit dem Klimawandel." Die junge Generation dürfe sagen: "Was ihr versemmelt habt, das müsst ihr korrigieren."

Das neue Album seines Musikprojekts Mandoki Soulmates, "Utopia for Realists", behandelt diese Themen - und das verdankt er seinen Kindern: Nach einem für ihn sehr besonderen Konzert im legendären Beacon Theatre im Januar 2018 habe er ans Aufhören gedacht. Dann zog sich Mandoki mit seinen Kindern in ein gemietetes Haus in Los Angeles zurück und sprach mit ihnen über Generationengerechtigkeit.

Im Anschluss bittet ihn sein Sohn, ein Album zu schreiben über genau die Themen, über die sie gesprochen haben." Mandoki schloss sich daraufhin ein und legte los. Heraus kam ein Album, zusammen mit seinen "Soulmates" (u.a. Trompeter Till Brönner, Gitarrist Al Di Meola, sowie die Sänger Ian Anderson, Peter Maffay und Jesse Siebenberg), das einer Sinfonie gleicht.

Selbstbewusst war er ja schon immer, der Söder Markus: "Ich bin wohl der freundlichste CSU-Vorsitzende, den je ein CDU-Vorsitzender erleben durfte - denken Sie nur an Horst Seehofer und Angela Merkel oder Franz Josef Strauß und Helmut Kohl. Nicht mal die SPD hat Olaf Scholz so gefeiert auf ihrem Parteitag wie die CSU Armin Laschet."

Das sagte der CSU-Chef in einem Interview mit web.de über seine Zusammenarbeit mit CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet. Und das lassen wir jetzt einfach mal so stehen.

So viele Fotos von Angela Merkel, und so viele sind sich so ähnlich: Frau in buntem Blazer mit Halskette und adretter Frisur steht mit Händen zur Raute gefaltet in Raum/ in der Gegend/ im Bundestag/ vor der Kamera. Hier mal was anderes: Im Nordosten Deutschlands macht Angela Merkel auf ihrer Abschiedstournee Halt in einem Vogelpark. Bei der Fütterung der Papageien wird es der sonst so coolen Kanzlerin aber kurz zu bunt - und sie hat ihren "Hitchcock"-Moment.

Angela und ihre Vögel

Alfred und seine Vögel

(Foto: imago images / United Archives)

Fridays-for-Future-Sprecherin Carla Reemtsma zeigt sich enttäuscht vom Bundestagswahlkampf. "Wir werden, so sehr wir darauf hoffen, keine 1,5-Grad-konforme Klimaregierung bekommen." Erstmals seit März findet heute ein Klimastreik statt.

Das waren noch Zeiten, als wir richtig bunte Leute in der TV-Landschaft hatten: In der deutschen Fernsehgeschichte ist Moderatoren-Urgestein Thomas Gottschalk jetzt schon eine Legende. Über die Jahre sorgen auch seine ausgefallenen Outfits für ordentlich Schlagzeilen. Zusammen mit Partnerin Karina Mroß schaut er auf seine ikonischsten Looks zurück.

Der Hamburger Zoll hat bei Routinekontrollen über hunderttausend Plastiktrinkhalme und mehr als 120.000 Wegwerfgetränkebecher beschlagnahmt. Die Waren wurden bereits Ende Juli entdeckt, wie das Zollamt in der Hansestadt mitteilt. Sie kamen unter anderem aus China und Vietnam und waren für den deutschen Markt bestimmt. Die Trinkhalme müssen wieder ausgeführt oder vernichtet werden. Die Getränkebecher können nach Zollangaben nachgebessert und mit der erforderlichen Kennzeichnung versehen werden.

Die Einfuhr von Einweggeschirr aus Kunststoff ist seit Juli generell verboten. Getränkebecher dürften nur mit einer entsprechenden Kennzeichnung in Verkehr gebracht werden.

Knallhart: Knapp die Hälfte aller Lehrer in Deutschland sollte aus Sicht des Passauer Schulpädagogik-Professors Norbert Seibert einen anderen Job machen. "Über 40 Prozent der Lehrer in Deutschland sind eigentlich nicht geeignet", so der Professor in der "Passauer Neuen Presse". Und die Pandemie treibe diese Zahl noch hoch. "Zum einen hatten wir jetzt drei Semester lang keine Präsenzveranstaltungen an der Uni. In der Zeit hat sich die Durchfallerquote bei Prüfungen fast verdoppelt." Und zum anderen: "Sozialverhalten kann man nicht bei Online-Zoom-Meetings lernen. Das fängt bei E-Mails an, die ich bekomme, und in denen oft nur noch steht: "Hallo, rufen Sie mich an. MfG" und endet damit, dass diese zukünftigen Lehrkräfte gar nicht wissen, wie man mit Schülern Kontakt aufnimmt."

Dazu komme, dass der Staat aufgrund des Lehrermangels Absolventen der Lehrämter Grund- und Mittelschule sicher verbeamte - egal mit welchem Notendurchschnitt sie bestehen. Auch Quer- und Seiteneinsteiger würden als Lehrkräfte rekrutiert. "Kurzum: Der Begriff Qualität scheint ein Oxymoron zu sein, ein Begriff, der sich in allen Aspekten selbst widerspricht", so Seibert. Das Fatale sei: "Die am schlechtesten ausgebildeten Lehrkräfte werden im Moment auf die schwächsten Schüler losgelassen, die aufgrund von Corona auch noch massive Wissenslücken aufweisen."

Der wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd zu langjähriger Haft verurteilte Ex-Polizist Derek Chauvin hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Chauvin brachte am Donnerstag Beschwerde in 14 Punkten im Zusammenhang mit seinem Prozess vor einem Gericht im US-Bundesstaat Minnesota ein.

Der ehemalige Polizeibeamte warf dem Gericht zudem vor, dass es Anträge auf Vertagung oder Verlegung des Prozesses abgelehnt habe und dass die Geschworenen für die Dauer des Prozesses nicht voneinander getrennt wurden. In den eingereichten Unterlagen erklärte Chauvin, er habe kein Einkommen sowie keinen Rechtsbeistand für das Berufungsverfahren. Ein Fonds, der während des Prozesses für die Kosten seines Verteidigers aufgekommen war, war nach seiner Verurteilung aufgelöst worden.

Chauvin war im Juni in Minneapolis zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden und sitzt derzeit seine Gefängnisstrafe ab. Eine Geschworenen-Jury hatte ihn unter anderem des Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen, was in Deutschland in etwa einem Totschlag in einem schweren Fall entspricht.

Spieglein Spieglein an der Wand ...

Ohne Feinde käme sie morgens nicht aus dem Bett. Sie ist die "Queen of mean", die Königin der Gemeinheiten, Deutschlands größte Giftspritze, und sie wird am 30. September 65. Keine Spur von Altersgelassenheit ist an Frau Nick zu spüren. Aber eben auch keine Altersmilde. Die Sprüche - und der körperbetonte Rock - sitzen nach wie vor. Sie wurde Dschungelkönigin von RTL, als der Verzehr von Känguruhoden im deutschen Fernsehen noch etwas Neues war. Désirée Gerda Saskia Pamela Amneris Aida Nick ist eine der größten Entertainerinnen im Lande. "Promi Big Brother", "Dancing on Ice", "Promis unter Palmen", "Die Promi-Singles" - sie machte bei so vielen Fernsehformaten mit, dass die Leute sie nicht mehr googlen müssen. Ihre Zunge ist noch immer spitz:

"Es ist anstrengend, 14 Tage lang 24 Stunden am Tag Désirée Nick zu sein."

"Jeder hat ein Recht auf Désirée Nick."

"Die Pornoästhetik ist im Mainstream angekommen. Da hat auch Frau Katzenberger schwere Arbeit geleistet."

"Jedes Mal wenn ich Dieter Bohlen im Fernsehen sehe, da frage ich mich, wie müssen wohl inzwischen seine Eier aussehen."

"Auf die Idee, für Frau Nick mal eine eigene Serie zu schreiben oder ein eigenes Fernsehformat, auf die kommt ja keiner. Oder Frau Nick mal ins Traumschiff einzubauen. Oder bei Rosamunde Pilcher."

"Nicht nur, dass ich ab 40 sowieso immer attraktiver geworden bin, ich sah nie besser aus als heute. Mag am Typ liegen, für mich ist es beschlossene Sache, dass ich mit 80 Jahren von allen die Schönste sein werde."

Sie haben ja noch ein paar Tage Zeit, sich ein schönes Geschenk, eine Serie, einen Mann für La Nick auszudenken.

Vor dem bundesweiten Klimastreik der Bewegung Fridays for Future hat deren führende Aktivistin Luisa Neubauer die Bedeutung der Bundestagswahl am Sonntag betont. "Deutschland ist einer der größten Emittenten weltweit. Historisch gesehen sind wir der viertwichtigste Verursacher der Klimakrise", so Neubauer. In den nächsten Jahren würden "Weichen" gestellt. "Deswegen sprechen wir von einer Jahrhundertwahl."

Die nächste Legislaturperiode sei mit Blick auf die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen "nicht einfach ein Vier-Jahres-Zeitraum, in dem Politik gemacht wird", fügte sie an. Die Entscheidungen, die getroffen würden, beeinflussten "die nächsten Jahrzehnte". So müssten auch in Deutschland Kohlekraftwerke abgeschaltet werden.

Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat sich FDP-Chef Christian Lindner erneut für ein Regierungsbündnis mit Union und Grünen ausgesprochen. "Es ist kein Wunschkonzert. Aber richtig ist, dass mit Union und Grünen es einfacher ist als mit SPD und Grünen", sagt er am Freitagmorgen im ZDF-"Morgenmagazin". Die SPD wolle die Steuern erhöhen, die Grünen wollten die Schuldenbremse aufweichen. "Beide haben sehr viel Bevormundung, Bürokratismus und Verbote im Gepäck. Das ist für uns keine Verheißung", so der FDP-Chef. "Deshalb setze ich eher auf Jamaika, wenn es geht."

Lindner betonte, dass nach aktuellen Umfragen die stärkste Partei am Sonntag voraussichtlich von mehr als 70 Prozent der Menschen nicht gewählt wurde. Die Koalitionsbildung nach der Wahl sei also besonders spannend. Mit Blick auf die Einschätzung vieler, die FDP könne bei der Regierungsbildung zum Königsmacher werden, betonte Lindner: "Wir gehen tatsächlich eigenständig in die Wahl." Das Ziel sei es, möglichst nahe an die Grünen heranzukommen. "Dann können wir einen Ausschlag geben, zum Beispiel in Richtung Jamaika. Dank unserer Inhalte", sagte der FDP-Chef.

In mehr als 80 Ländern ruft Fridays for Future zum Protest für mehr Klimaschutz auf. Auch in Deutschland sind kurz vor der Bundestagswahl in zahlreichen Städten Aktionen geplant. Zu einer Demonstration vor dem Bundestag wird die schwedische Aktivistin Greta Thunberg erwartet.

Die Erderhitzung sei die größte Gesundheitsgefahr unserer Zeit, so der Arzt und Bestseller-Autor Eckart von Hirschhausen im Podcast "heute wichtig". "Wir müssen nicht das Klima retten, wir müssen uns retten", sagt der Mediziner angesichts des heutigen globalen Klimastreiks von Fridays for Future. Das menschliche Hirn sei der hitzeempfindlichste Teil des Körpers. "Lange bevor wir umkippen und Hitzeschlag haben, haben wir Produktivitätsausfälle. Und nicht nur das: Wir werden auch nachweislich aggressiver, wir machen mehr Fehler und es gibt mehr Suizide."

Einer Mehrheit sei nicht klar, dass der Wohlstand in Deutschland durch die Klimakrise massiv gefährdet sei. "Wir reden immer darüber: Was kostet uns Klimaschutz?", ärgert sich Hirschhausen: "Wir müssen endlich darüber reden: Was kostet es uns, nichts zu tun?" Wirtschaftswachstum allein sei nicht das einzig Erstrebenswerte: "Wir sollten erst mal die Lebensbedingungen sichern, und dann können wir uns unterhalten, was menschliches Leben schöner macht."

Als wichtigste Maßnahme für die neue Bundesregierung führt Eckart von Hirschhausen einen raschen Ausstieg aus der Kohleenergie an. "Die jetzige Regierung hat sehr viel getan dafür, die Energiewende zu blockieren. Das ist fatal."

Ihre Kandidatur hat nicht überrascht.

Mit dem Slogan "Friede den Hütten, Krieg den Palästen" wirbt Louisa Baronesse von Freytag Löringhoff auf Plakaten im thüringischen Kreis Gotha für sich als Direktkandidatin für den Bundestag. Die Studentin tritt für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) an, die sich für eine klassenlose, kommunistische Gesellschaftsordnung einsetzt. Dass dies die Menschen irritiere, könne sie verstehen, sagt die 27-jährige Altadlige.

"Ich hab' sozusagen Klassenverrat begangen." Löringhoff nutze ihre Familiengeschichte, um sich für eine bessere Welt einzusetzen. Sie glaubt zwar selbst nicht, dass die MLPD die Fünf-Prozent-Hürde bei der Wahl überwinden kann und in den Bundestag einzieht, sie merke aber, dass die Partei trotz ausbleibender Stimmen mittlerweile stärker als politische Kraft wahrgenommen werde. Für ihre Freunde von früher und ihre Familie sei ihre Kandidatur nicht überraschend gekommen, erzählt Löringhoff, die derzeit an der Kasse eines Supermarktes arbeitet. Sie stoße zwar immer wieder auf Vorurteile, mit ihren Eltern habe sie jedoch eine "sehr gute Auseinandersetzung" - es werde kritisch, aber sachlich debattiert.

Vom Anteil der erzielten Stimmen ist die MLDP laut Verfassungsschutzbericht 2020 "derzeit die erfolgreichste linksextremistische Partei in Deutschland" - wobei ihre Wahlergebnisse dennoch prozentual nur im Promille-Bereich liegen.

Guten Morgen. Heute wird ein gar nicht mal so leichter Tag, wenn der Blick auf die Tagesvorschau nicht trügt. Deswegen gucken wir da auch gleich genauer hin, es ist eine Menge. Sie erreichen mich, wie bereits die ganze Woche schon, unter sabine.oelmann@nama.de. Bevor Sie allerdings auf den "Abschicken"-Button einer Mail drücken, in der Sie sich den ganzen Ärger der letzten Zeit von der Seele reden wollen, denken Sie bitte kurz noch einmal nach. Für Anregungen und konstruktive Kritik stehe ich selbstverständlich auch an diesem Freitag zur Verfügung.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier redet als erster Bundespräsident seit fast 40 Jahren vor der UN-Vollversammlung. Der erste und bisher einzige Bundespräsident, der vor dem UN-Gremium auftrat, war Karl Carstens 1983.

Man meint, in einem anderen Jahrhundert zu sein: Nach dem Tod eines Studenten während eines Aufnahmerituals beginnt der Prozess gegen mehr als 15 angeklagte Mitglieder einer belgischen Studentenverbindung. Das 20-jährige Opfer musste Unmengen an Alkohol trinken, auf ihn wurde dabei uriniert und er musste längere Zeit in einem kaltem Eisbad aushalten.

Damit Sie eine Vorstellung davon haben, was in den Gerichten in Deutschland so los ist: Wir erwarten die Urteilsverkündung im Prozess gegen einen 45-Jährigen wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern in Ulm. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten 383 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern, versuchten schweren sexuellen Missbrauch von Kindern sowie 20 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor. Außerdem laufen die Ermittlungen nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Kassierer in Idar-Oberstein weiter, auch der Prozess um die tödliche Amokfahrt am 1. Dezember 2020 in der Innenstadt von Trier geht weiter, dort steht ein 52-Jähriger wegen fünffachen Mordes und versuchten Mordes in 18 Fällen vor Gericht. Im Falle der Tötung einer 16-Jährigen durch einen 15-jährigen Tatverdächtigen in Großröhrsdorf soll dieser dem Haftrichter vorgeführt werden. In Münster wird der Prozess gegen die Mutter eines Opfers fortgeführt, die Anklage wirft der 31-Jährigen vor, den schweren sexuellen Missbrauch ihres heute elfjährigen Sohnes durch ihren Lebensgefährten nicht verhindert zu haben, obwohl sie davon wusste. Auch ein Prozess um die Ermordung von fünf Kindern in Solingen geht weiter: Angeklagt ist die 28-jährige Mutter der Kinder.

Stimme der jungen Generation: Billie Eilish wird auftreten.

Glanz und Glamour für mehr Klimabewusstsein, faire Impfstoffverteilung und den Kampf gegen Hunger und Armut: Bei einer weltweiten Konzert-Reihe der Nichtregierungsorganisation Global Citizen treten am Samstag internationale Größen der Musikbranche wie Coldplay, Billie Eilish und Elton John auf. Die Konzerte in New York, Paris, London, Seoul, Rio, Sydney, Mumbai und anderen Städten werden über 24 Stunden verteilt von Fernsehsendern und in Online-Medien übertragen.

"Auf sechs Kontinenten wollen die Künstler die Bürger dazu bringen, Regierungen, Großunternehmen und Philanthropen aufzufordern, zusammenzuarbeiten, um den Planeten zu schützen und die Armut zu bekämpfen", erklärt Global Citizen.

Eine Zahl macht übrigens besonders stutzig und zeigt, wie weit weg wir von "One World" sind: Laut Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, sind über 75 Prozent der bis jetzt mehr als vier Milliarden verabreichten Dosen Corona-Impfstoff in nur zehn Ländern verabreicht worden. "Wir können diese grobe Ungerechtigkeit nicht ignorieren oder selbstgefällig werden."

16 Jahre lang wussten die USA, mit wem sie es in Deutschland zu tun haben: Vier US-Präsidenten - George W. Bush, Barack Obama, Donald Trump und Joe Biden - erlebten Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihrer Amtszeit. Mit der Bundestagswahl wird auch eine neue Phase der deutsch-amerikanischen Beziehungen beginnen. Zwar stehen die Zeichen im transatlantischen Verhältnis auf Kontinuität, doch je nach Koalition könnte es Verschiebungen in der deutschen China- und Russland-Politik geben.

"Angela Merkel ist wirklich eine Institution, für viele in den USA ist sie das Gesicht Deutschlands", so der Historiker und Deutschland-Experte Robert Terrell von der Syracuse-Universität. Denn während Merkels Gesicht in den USA wohlbekannt ist, herrscht mit Blick auf die künftige Bundesregierung großes Rätselraten, da die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock in den USA wenig bekannt sind. Die große Hoffnung ist, dass es nach der Bundestagswahl - ähnlich wie vor vier Jahren - nicht wieder zu monatelangen Koalitionsverhandlungen kommen könnte, bis eine neue handlungsfähige Regierung steht.

Drei Tage vor der Bundestagswahl laden die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender die Spitzenkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien zu einer letzten Diskussion. Noch einmal werden die Meinungen zu den Themen abgefragt, die die Bürger in den letzten Wochen beschäftigt haben.