Empfehlungen zu Brüssels Top-Sehenswürdigkeiten

2022-10-12 01:42:13 By : Mr. kai shi

Die Zahl der in Brüssels Zentrum gebotenen Sehenswürdigkeiten geht in die Dutzende. Wir stellen unsere Top-Sehenswürdigkeiten für Kurzbesuche in Brüssels Zentrum vor. Lediglich zwei der zehn Anziehungspunkte, das Atomium und die Nationale Basilika, liegen abseits des Zentrums.

Im Zentrum Brügges, am Grand-Place oder Grote Markt, pulsiert tagsüber und besonders nach Eintritt der Dunkelheit das Leben. Der weitläufige Platz ist das Herz der Hauptstadt. Am Grand-Place stehen das im gotischen Stil im 15. Jahrhundert errichtete Rathaus und ihm gegenüber das „Maison du Roi“ genannte Brüsseler Stadtmuseum. Der unter dem Schutz des UNESCO Weltkulturerbes stehende Platz ist von Dutzenden repräsentativer, barocker Bauten der Handwerkerzünfte und von großartigen Häusern reicher Patrizier umgeben.

Gildehäuser am Grand Place

Gildehäuser am Grand Place 

Die Zünfte waren im späten Mittelalter neben den Patriziern die tragenden Säulen der Brüsseler Gesellschaft. Die Handwerkergilden ließen sich prachtvolle Bauten errichten, einer schöner als der andere. Schon tagsüber ist der Grand-Place ausgesprochen sehenswert. Bei Dunkelheit erstrahlen die Bauten in magischem Licht. Erst dann zeigt sich der wahre Zauber

Nur eine kurze Wegstrecke liegt zwischen dem Grand-Place und den im Jahr 1847 eingeweihten Galeries Royale Saint-Hubert. Die Ladenpassage ist mehr als 200 Meter lang. Sie und die gut 20 Jahre später errichtete Mailänder Galleria Vittorio Emanuele II waren weltweit ausschlaggebend für die Gestaltung von Einkaufspassagen. Derzeit nutzen Boutiquen, Juweliere, Pralinengeschäfte und Cafés das Erdgeschoss.

Galeries Royale Saint-Hubert bei Tag

Galeries Royale Saint-Hubert am Abend 

Die darüber liegenden beiden Obergeschosse finden als Büros und Wohnungen Verwendung. Ein gebogenes Glasdach schließt den Komplex nah oben ab. Mehr als sechs Millionen Besucher schlendern jedes Jahr durch die edle Passage. Lage: Galerie du Roi 5

Die in der Nähe der Galeries Royale Saint-Hubert gelegene Kathedrale ist dem Erzengel Michael und Brüssels Stadtpatronin, der Heiligen Gudula gewidmet. Der Bau der Kirche dauerte von der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Das Gotteshaus dient zugleich als Nationalkirche des Königreichs Belgien. Folglich ist die Kathedrale der angemessene Ort für königliche Hochzeiten oder Staatsbegräbnisse.

Cathédrale St. Michel et Gudule

Die im gotischen Stil erbaute Kathedrale besitzt zwei Türme, denen die von anderen Kirchen des gleichen Baustils gewohnten Turmspitzen fehlen. Von fern erinnert St. Michel et Gudule an Notre-Dame in Paris. Von der Straße führt eine breite Freitreppe zum zweitürigen, von einem Spitzbogen getragenen Portal.

Das Kirchenschiff wirkt dank seiner 16 Buntglasfenster licht und hell. Zwölf Apostelfiguren schmücken die Säulen des Hauptschiffs. Der Altar besteht aus weißem und schwarzem Marmor. Zusätzlich besitzt die Kathedrale einen Hochaltar. Die barocke Kanzel stellt die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies dar. Lage: Place Sainte-Gudule Für die unter dem Hauptschiff gelegene romanische Krypta und das Schatzmuseum wird Eintritt erhoben.

Brüssel besteht aus einer Ober- und Unterstadt. Der Mont des Arts, der Berg der schönen Künste, verbindet beide Lagen. Er ist 500 Meter von der Kathedrale entfernt. Dort, wo einstmals der Adel residierte, finden Besucher Museen und die Bibliothèque Royale. Eine gepflegte Gartenanlage ist Teil des Mont des Arts.

Mont des Arts mit dem Glaskubus 

Der innerhalb dieses kleinen Parks errichtete Glaskubus bildet den Eingang zum Kongresszentrum „Square“. Herausragende Museen im Bereich der Oberstadt sind das Palais des Beaux Arts, das Musée Oldmasters oder das Musée Magritte, um nur einige zu nennen.

An den Mont des Arts schließt der Königliche Palast an, der während des Urlaubs des Königs besichtigt werden darf.

Fontäne im Parc de Bruxelles 

Dem Palast liegt der rechteckige, baumbestandene Parc de Bruxelles (Warandepark) gegenüber. Eine Sichtachse führt zu einer Brunnenanlage. Lage: Place des Palais Für den Besuch des Palastes sollte ein Besuchstermin online vereinbart werden. Interessenten wird ohne einen vorgebuchten Termin der Zugang verwehrt.

Eine weitere Brüsseler Sehenswürdigkeit ist das Europaparlament im Paul-Henri-Spaak Building. Es liegt eineinhalb Kilometer östlich des Königspalasts. Blicke in den mehr als 700 Abgeordnete fassenden Plenarsaal sind bei Plenartagungen und in den Parlamentsferien von der Besuchertribüne möglich.

Besucher erhalten im Eingangsbereich einen kostenlosen Audioguide. Die Audio-Führungen sind auf halb- oder einstündige Dauer ausgelegt. Standort: Rue Wiertz 60 – zum Eintritt in das Parlamentsgebäude der Bezeichnung „Visit EP“ folgen. Um Zutritt zum Europäischen Parlament zu erlangen, ist ein Identitätsdokument vorzuzeigen (Personalausweis oder Reisepass). Besucher müssen Sicherheitsschleusen passieren.

Neben dem monumentalen, seit mehreren Jahrzehnten eingerüsteten Palais des Justice, dem obersten Gericht Belgiens, steht am Rande der Oberstadt seit Kurzem Brüssels Riesenrad „The View“.

Das Riesenrad ist 55 Meter hoch. 42 Gondeln bieten maximal sechs Fahrgästen Platz. Die Fahrzeit schließt vier Umrundungen ein. Von oben blicken die Fahrgäste bis zum Atomium. Standort: Poelaertplein Ticketpreise Erwachsene: 9 Euro.

Der Boulevard Anspach teilt Brüssels Unterstadt in zwei Teile. Touristen geben zumeist dem Teil den Vorzug, an dem der Grand Place oder die im Umbau befindliche Börse (Stand 2022) liegen. Das auf der gegenüberliegenden Seite an den Boulevard Anspach angrenzende Dansaertviertel wird von den Besuchern zu Unrecht vernachlässigt.

Der jahrzehntelang von Verwahrlosung gezeichnete Stadtteil erfährt seit den 1990er-Jahren einen Wertewandel. Das Dansaertviertel, das „neue“ Brüssel, zieht eine junge, kaufkräftige Mittelschicht an. Das Viertel ist „in“: Modeläden, Designgeschäfte und Gastronomie sind in diesem Viertel zuhause. Im Dansaertviertel sind die folgenden Örtlichkeiten sehenswert:

Ein zuvor Bassin des Marchands genannter Wasserarm wurde Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zugeschüttet. Lediglich zwei Wasserbecken an den Enden zeugen vom ursprünglichen Zweck des Docks. In diesem Umfeld lag die Fischmarkthalle. Den Fischmarkt gibt es ebenfalls nicht mehr, lediglich Fischrestaurants erinnern an den ehemaligen Fischmarkt.

Wasserbecken an der Place Sainte-Catherine

Am Standort der Kirche Sainte-Catherine lag ursprünglich ein mit dem Bassin des Marchands verbundenes Hafenbecken, das Bassin Sainte-Catherine. Im 19. Jahrhundert wurde das Hafenbecken ebenfalls verfüllt. An der Stelle des Hafenbeckens wurde die Kirche neu errichtet. Die vorherige Katharinen Kirche musste wegen Baufälligkeit aufgegeben werden. Lediglich der alte Kirchturm blieb als Solitär erhalten. Wir empfehlen, einen Blick ins Innere der Kirche zu werfen.

An einer der Längsseiten der Kirche ragt ein von einem Hotelneubau umrahmter Turm auf. Das „Tour Noir“ genannte Bauwerk war ein Teil der vormaligen Brüsseler Stadtbefestigung.

Die Rue Antoine Dansaert führt zum Canal de Bruxelles, einem Teilbereich des belgischen Kanalnetzes. Dieser Kanalabschnitt führt von Brüssel ins wallonische Charleroi. Die Straße wird von repräsentativen Bauten gesäumt.

Rue de Fandre - Canal de Bruxelles

Im Dansaertviertel liegt die frühere Saint-Géry-Markthalle. Die im Jahr 1881 erbaute Halle ist ein bemerkenswertes Zeugnis der Architektur der flämischen Neorenaissance. Sie wird gegenwärtig als historisches Ausstellungszentrum, Veranstaltungszentrum, Pflanzenmarkt und Barbetrieb genutzt.

Das 102 Meter hohe Atomium, eines der berühmtesten und faszinierenden Gebäude Belgiens, wurde anlässlich der „Expo 58“ in Brüssels Vorort Heysel, neun Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, errichtet. Das aus neun Kugeln bestehende Bauwerk stellt ein milliardenfach vergrößertes Modell der von neun Atomen gebildeten Elementarzelle des Eisens dar.

Fontäne am Boulevard Centenaire

Blick vom Atomium auf die Brüssel-Messe 

Der Durchmesser der Kugeln beträgt stattliche 18 Meter. Die sie verbindenden Rohre haben eine lichte Weite von jeweils 3,30 Metern. Ein Aufzug befördert die Besucher in die oberste Kugel, in der sich auch ein Restaurant befindet. Treppen und Rolltreppen verbinden die Kugeln miteinander. Aus urheberrechtlichen Gründen verzichten wir auf Fotos des Atomiums.

Das Atomium ist die meistbesuchte Touristenattraktion Brüssels. Jedes Jahr werden mehr als 600.000 Besucher gezählt. Standort: Place de l’Atomium 1, 1020 Brüssel Eintritt: Erwachsene 16 Euro. Auf den Standard-Ticketpreis werden vielfältige Ermäßigungen gewährt.

Mit 141 Metern in der Länge und 107 Metern in der Breite (Querschiff) ist die Nationale Basilika des Heiligen Herzen nach dem Bekunden der Kirchengemeinde das fünftgrößte Gotteshaus der Welt. Der im Stil des Art-déco gestaltete Ziegelbau wurde im Jahr 1970 nach 65-jähriger Bauzeit vollendet. Initiator des Bauwerks war der belgische König Leopold II. Der Herrscher wünschte die Errichtung eines Pantheons für berühmte und verdiente belgische Staatsbürger.

Die im Brüsseler Vorort Koekelberg gelegene Basilika gilt als das weltweit größte Gebäude im Art-déco-Stil. Es bietet 2.000 Gläubigen Platz. Die Kuppel ist 33 Meter weit. An ihrem höchsten Punkt ist die Kirche mehr als 90 Meter hoch.

Basilique Nationale du Sacré-Cœur

Die Kuppel besitzt in knapp 53 Meter Höhe eine Aussichtsplattform, die Ausblicke auf die Stadt und das umgebende Land zulässt. Die Basilika beherbergt außerdem zwei Museen: das Museum der Schwarzen Schwestern sowie das Museum für Moderne Religiöse Kunst. Standort: Elisabeth Park Tickets für die Galerien und die Aussichtsplattform kosten 8 Euro.

Unsere Top 10-Sehenswürdigkeiten begeistern uns. Doch das ist längst nicht alles: In der belgischen Metropole gibt es viel mehr zu entdecken. Wir denken an schöne, bislang nicht genannte Plätze und Straßen, leckeres Essen in allen Variationen, Museen oder den Triumphbogen im Jubelpark. Nicht vergessen wollen wir das von vielen Reiseführern an vorderster Stelle genannte Manneken Pis und seine Variationen Jeanneke Pis und Zinneke Pis. Letzterer, der Hund, gefällt uns von den Dreien am besten. Doch über Fragen des Geschmacks sollte an dieser Stelle nicht gestritten werden. Wir schätzen ebenfalls die großflächigen und kunstvollen Wandmalereien an Gebäuden. Nachfolgend einige weitere Brüsseler Impressionen:

Wir erwähnten bereits den breiten und repräsentativen Boulevard Anspach. Auf ihm sollte man ein paar Schritte gehen und die ihn säumenden Bauten bewundern. Am Boulevard, genauer an der Place de la Bourse, liegt die Bourse de Bruxelles. Im Jahr 2022 ist der grandiose Bau der ehemaligen Wertpapierbörse leider eine unschöne Baustelle.

Boulevard Anspach - die Börse 

Ein vor Jahrhunderten „Den Blijck“ genanntes Areal, ein Platz zum Bleichen von Wäsche, erfuhr in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Bebauung im neoklassischen Stil. Der nach dem Heiligen Michael benannte Platz erlangte im Jahr 1830 im Verlauf der Belgischen Revolution große Bedeutung. Beim Aufbegehren gegen die Fremdherrschaft verloren 466 Menschen ihr Leben. Sie wurden in einer Krypta unter dem Platz begraben. Der zentral gelegene Platz wurde in „Place des Martyrs“ umbenannt. Zu Ehren der Revolutionäre wurde das den Platz schmückende Pro Patria Monument errichtet.

Im Jahr 1850 wurde zum Gedenken an den ersten Nationalkongress die Kongresssäule errichtet. Die Säule trägt die 27 Artikel, die die Grundprinzipien der damals jungen Verfassung festlegten. Und sie trug die Namen der Bürger, die die erste Regierung der belgischen Nation gründeten. Die an den Ecken aufgestellten Figuren stellen die Grundfreiheiten dar: Religions-, Vereinigungs-, Bildungs- und Pressefreiheit. Die beiden Löwen des Denkmals symbolisieren die Kraft. Die Figur auf der Säule ist König Leopold I.

Place du Congrès - Colonne du Congrès

Die Rue Royale verläuft zwischen der Place Royale und der Place de la Reine. An der Straße liegen diverse Blickfänge: der königliche Palast, das Zentrum der schönen Künste, die Kongresssäule, der Botanische Garten, die Konzerthalle und die Église Royale Sainte-Marie de Schaerbeek.

Im Jahr 1880 beschloss Brüssels Stadtverwaltung, die Stadtviertel der Metropole schöner und attraktiver zu gestalten. Mit dem Platz du Petit Sablon gegenüber der Église Notre-Dame des Victoires au Sablon wurde eine Oase inmitten der Großstadt geschaffen. Neun Buschformationen symbolisieren jeweils eine der ehemals neun belgischen Provinzen. 

Weitere schmückende Elemente waren Standbilder und Monumente. Zehn Skulpturen repräsentieren die bedeutendsten Humanisten des Landes. Damit nicht genug; 48 Säulen mit Statuen schmücken den umgebenden schmiedeeisernen Zaun. Die Bronzestatuen stehen symbolisch für die Handwerkerzünfte Brüssels. Lage: Rue de la Régence 

In der Nähe des Europaviertels liegt der Jubelpark (Parc du Cinquantenaire) mit dem Triumphbogen, einer Säulengalerie auf beiden Seiten, den Museen für Kunst und Geschichte sowie der königlichen Armee. 

Der ungefähr 50 Meter hohe Bogen wurde im Jahr 1905 fertiggestellt. Den Bogen krönt eine Quadriga. Sie steht für die Provinz Brabant. Der Triumphbogen besitzt eine Aussichtsplattform. Diese Galerie ist vom Musée Royale de l’Armée et de l’Histoire Militaire zugänglich. Achtung: Das Museum schließt um 17:00 Uhr. 

Vor mehr als 400 Jahren schuf ein Bildhauer die allegorische Figur eines 61 Zentimeter hohen, urinierenden Jungen. Das Männlein zählt unweigerlich zu den Wahrzeichen der Stadt. Die Folge: Zumeist scharen sich Menschenmassen um die Brunnenanlage. Besucher sehen eine vor mehr als 50 Jahren angefertigte Kopie. Das Original wurde mehrfach gestohlen und beschädigt. Standort: Ecke Rue de l'Etuve und Rue des Grands Carmes.

Das weibliche Pendant zu Manneken Pis ist Jeanneke Pis. Diese etwa 50 Zentimeter hohe Brunnenfigur stellt ein hockendes, urinierendes Mädchen dar. Standort: die Sackgasse Impasse de la Fidelité gegenüber dem Délirium Café.

Zinneke Pis ist der Dritte im Bunde. Zinneke steht für „Straßenköter“. Von den drei wasserlassenden Gestalten gefällt uns Zinneke am besten. Standort: Dansaertviertel, Ecke Rue des Chartreux 35. 

Comic-Freunde erfreuen sich an den Brüsseler Wandmalereien. Comic-Art ist in Brüssel ein Bestandteil der öffentlichen Kultur. Von Asterix über Superman bis zu Tim und Struppi erfreuen gut gemachte Graffiti die Betrachter. 

Wandmalerei in Brüssels Stadtbild

Wer mehr Comic-Kunst zu sehen wünscht, besucht das BCZ, das Comic-Museum in der Rue des Sables 20. Das Museum residiert in einem als Meisterwerk des Jugendstils geltenden Gebäude. Architekt war der weltberühmte Architekt Victor Horta. 

Fritten aus der Tüte oder Spitzengastronomie. Brüssel bedient alle Ansprüche und Geschmäcker. Wir fahren nicht wegen des Essens nach Brüssel. Allerdings erfordert ein mehrere Stunden dauernder Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt eine oder mehrere Pausen. Es gibt viele Gründe, um die Fritten des Maison Antoine, ein deftiges Essen in der Rue des Bouchers oder eine Waffel im Grand Café am Boulevard Anspach zu genießen. 

Für welche der Sehenswürdigkeiten und welche Stärkung zwischendurch man sich entscheiden mag, auch ein kräftiges, dunkles belgisches Bier kräftigt ungemein: Ein Tag in Brüssel ist kein verlorener Tag.

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