Bei kleinen und oberflächlichen Kratzern lassen sich die entsprechenden Stellen oft sehr gut mit Öl behandeln. Das liegt an der Oberfläche des Laminats, einer Dekorschicht aus Kunststoff, die zumeist aus Zellulose und Erdöl hergestellt wird. Aus diesem Grund lassen sich kleine Kratzer mit einem öligen Schmiermittel gut verschließen. Für die Behandlung eignet sich Sonnenblumen- oder Rapsöl ebenso wie Babyöl. Bei dunklen Laminatböden bringen Lein- oder Walnussöl die richtige Färbung mit und erzielen ebenfalls gute Ergebnisse. Und so geht’s:
Tipp: In den folgenden Tagen ist Vorsicht geboten, da die behandelten Stellen sehr rutschig sein können.
Eine weitere einfache und sehr gute Methode liefert die Behandlung mit reinem Bienenwachs. Der Vorteil gegenüber Öl ist, dass Wachs schneller einzieht und die Rutschgefahr geringer ist. Reines Bienenwachs können Sie als Pastillen oder Platten in Drogerien oder online kaufen. Für die Behandlung gehen Sie folgendermaßen vor:
Bei kleineren Kratzern an Stellen, die nicht zu sehr beansprucht werden, lässt sich auch einfache Schuhcreme für die Reparatur einsetzen – das heißt, sofern die Farbe passt. Am besten überprüfen Sie vorab den Farbton der Creme an einer unauffälligen Stelle. Harmonieren Pflegemittel und Laminatboden miteinander, können Sie die Schuhcreme auf die betroffenen Stellen streichen und mit einem weichen Tuch gründlich überpolieren.
Bei oberflächlichen Beschädigungen und kleineren Macken im Laminat können Sie auch auf sogenannte Reparaturstifte zurückgreifen. Sie retuschieren Kratzer und versiegeln sie gleichzeitig. Diese Art der Reparatur ist relativ günstig, sind allerdings nur in einem eingeschränkten Farbspektrum erhältlich und nur bedingt haltbar. Deshalb eignen sie sich nur an abgelegenen Stellen, die im Alltag nicht zu sehr beansprucht werden. Auch bei dieser Reparaturmethode sollten Sie vorab an einer unauffälligen Stelle einen Farbtest machen. Sie verwenden den Stift wie einen normalen Filzstift: Malen Sie damit einfach über die staub- und fettfreie Stelle, die beschädigt ist und lassen sie sie anschließend gut antrocknen. Ist etwas Farbe daneben gegangen, können Sie diese mit einem feuchten Tuch wegwischen.
Im Baumarkt finden Sie mittlerweile eine Vielfalt an unterschiedlichen Reparatursets für Böden, die Ihnen dabei helfen, auch größere Beschädigungen im Laminat auszubessern. Ein solches Set enthält in aller Regel mehrere Stangen Hartwachs in verschiedenen Farben, einen Wachsschmelzer, einen Spachtel mit Rillen, Schaber bzw. Hobel sowie einen Schleifschwamm und Poliertücher. Und so geht’s:
Möchten Sie die Maserung der Holzoptik so gut es geht imitieren, können Sie auch zwei oder mehrere Farbtöne der Hartwachsstanden miteinander kombinieren:
Nach einem ähnlichen Prinzip lassen sich Schäden im Boden auch durch eine Reparaturpaste ausbessern. Es gibt sie in verschiedenen Farbpigmenten, welche auch miteinander gemischt werden können. Die Reparaturpaste eignet sich vor allem für tiefe und schmale Kratzer und Beschädigungen. Und so wird sie richtig verwendet:
Manchmal sind die Schäden im Laminatboden so groß, dass über einen Austausch der Dielen nachgedacht werden muss. Zum Glück hat Laminat den Vorteil, dass auch einzelne Bohlen problemlos ausgetauscht werden können. Es lohnt sich also, ein paar zusätzliche Stücke Laminat als Vorrat zu behalten, wenn Sie neuen Laminatboden verlegen. So führen Sie den Austausch des Laminats richtig durch:
Zwar ist Laminat ein sehr strapazierfähiges Material, doch wenn die Oberfläche einmal verkratzt ist, kann man den Boden nicht einfach abschleifen und überlackieren wie bei einem Fußboden aus Holz. Daher ist Vorsorge besser als Nachsorge – mit diesen Tipps und Maßnahmen können Sie die Schäden gering halten:
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