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Edgy Fliesen: Aus hexagonalen Grundformen entstehen Wandreliefs. Bild: Edgy
Fliesenspiegel klingt nach Langeweile. Dabei geben große Formate, frische Farben und ungewöhnliche Oberflächen Wand und Boden Ausdruck - nicht nur in Bädern.
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U rlaub im Süden verspricht Sonne, Strand und Hitze. Unbeschwert sein, wenig Kleidung tragen und ohne Schuhe laufen. Fast überrascht steht man vielerorts auf kühlen Fliesen. Gerade barfuß erlebt man im Strandhaus oder der Ferienwohnung ein taktiles Kontrastprogramm zu Parkett und Teppichboden in der Heimat. Fliesenboden unter den Füßen fühlt sich an wie Urlaub, könnte man nun schwärmen, doch wäre das natürlich ein einfältiges Klischee.
Man darf den eigenen Beobachtungen dennoch ein wenig trauen: In südlichen Ländern kommen Fliesen mehr zum Einsatz als in unseren Gefilden. Dort sind Wohnungen oft vollständig mit Fliesen ausgelegt, während hier für die Fliesenleger meist an der Badezimmertür Schluss ist. Neben günstigen Produkteigenschaften für das Raumklima bei hohen Lufttemperaturen spielen womöglich auch historische Gründe bei der weitreichenden Verbreitung von Fliesen südlich der Alpen eine Rolle.
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Schon vor rund 4000 Jahren waren im Orient Ziegelfliesen als Bodenbelag bekannt. Mit den Römern verbreiteten die Fliesen sich zunächst im Mittelmeerraum, später auch Richtung Norden, um dann mit dem Untergang des Römischen Reiches in Vergessenheit zu geraten. Erst etwa im 12. Jahrhundert fanden Fliesen in Mitteleuropa wieder Beachtung, besonders Frankreich und England haben im Mittelalter stark zu ihrer Weiterentwicklung beigetragen. In Deutschland wurden Fliesen erst mit der Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden industriellen Fertigung wirklich populär.
Heute sind Fliesen hier vor allem in den Nassräumen akzeptiert, eigentlich fast Pflicht. In allen anderen Räumen hingegen herrscht Vielfalt, die Böden einer Wohnung sind oft bunt gemischt. Teppichböden, Laminat und Parkett prägen das Bodenbild des bundesdeutschen Interieurs. Über die Gründe für die heterogene Wahl lässt sich nur spekulieren. Preissensibilität, der Hang zum Selbstmachen und eine vermeintlich bequeme Pflege scheinen entscheidende Faktoren bei der Auswahl eines Bodenbelags zu sein.
Mit der zunehmenden Vielfalt der Einrichtungsstile geraten Fliesen jedoch als Gestaltungselemente für Boden und Wand wieder verstärkt in den Blick. Bei Architekten und Interior Designern sind exklusive Böden und ungewöhnliche Wandbeläge als visuelles Statement in den Raumkonzepten seit einiger Zeit überaus angesagt. Ein deutlicher Trend, der sich auch in der stärkeren Präsenz von Herstellern hochwertiger Fliesen bei den einschlägigen Einrichtungsmessen zeigt.
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Zementfliesen, die während des Herstellungsprozesses in mehreren Phasen und über mehrere Wochen aushärten, und keramischen Fliesen, die in der Produktion gebrannt werden. Je nach Brenntemperatur - zwischen 950 Grad und 1300 Grad - und der Wasseraufnahme nach dem Brand - zwischen 10 Prozent bis hinunter zu 0,5 Prozent - entstehen so die Produktkategorien Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug.
Alle Varianten werden unglasiert oder mit einer Oberflächenglasur angeboten. Steingutfliesen sind aufgrund ihrer hohen Porosität nicht frostsicher und finden deshalb hauptsächlich als glasierte Wandfliesen in Innenräumen Anwendung. Aus gestalterischer Sicht der größte Nachteil bei den gebrannten Keramikfliesen ist die durch den Brennvorgang beschränkte Einsatzmöglichkeit von Farbpigmenten. Sind intensive, feinabgestufte Farben oder filigrane Farbmuster gewünscht, trumpfen Zementfliesen auf.
Während keramische Fliesen heutzutage fast vollständig mit industriellen Produktionsverfahren hergestellt werden, sind Zementfliesen eine Aufgabe für Spezialisten. Es sind oft kleine Manufakturen, die auch nach individuellen Entwürfen fertigen, wie zum Beispiel der mallorquinische Betrieb „Huguet“, der maßgefertigte Fliesen nach den Vorstellungen bekannter Architekten wie Herzog & de Meuron, Rem Kohlhaas oder Norman Foster realisiert. Aktuell arbeitet auch der Schweizer Designer Alfredo Häberli mit dem umtriebigen spanischen Unternehmen.
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