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2022-10-09 13:46:25 By : Ms. Fize weng

Manaus hat etwas Surreales. Während die Bevölkerungsdichte im gesamten Amazonas-Gebiet mit vier Einwohnern pro Quadratkilometer in etwa der von Kanada entspricht und nach ein paar Tagen im Dschungel ein Stelzendorf schon wie der Mittelpunkt der Zivilisation wirkt, erschlägt einen die Drei-Millionen-Stadt anfangs. Dabei ist sie viel besser als ihr Ruf!  

An den Prachtbauten im historischen Zentrum machen sich Feuchtigkeit und Termiten, Moos und allerlei Klettergewächse zu schaffen – bei einem Rundgang zwischen Hafen, Justizpalast und Oper lässt sich aber gut der Grandezza aus Zeiten des Kautschukbooms nachspüren, als Manaus eine der reichsten Städte der Welt  war. Die City kann wie ein quirliger Hexenkessel sein, in den Seitenstraßen geht es aber relativ ruhig und entspannt zu.   

Bekanntestes Bauwerk und mit seiner bunten Kuppel nicht zu übersehen ist das Teatro Amazonas. Das Opernhaus im Stil der italienischen Renaissance wurde 1896 eröffnet, fasst 700 Zuschauer und ist bis heute erste Adresse für Musik und Theater in der Stadt. 2007 inszenierte Christoph Schlingensief hier den „Fliegenden Holländer“.

Beim Bau des Kulturpalasts benutzte man übrigens überwiegen Materialien aus Europa. Die  Kacheln der Kuppel kamen aus Deutschland, der Marmor aus Italien, die Pflastersteine für den schönen Platz vor der Oper aus Portugal. Und der Stahl für die historischen Markthallen Mercado Municipal Adolpho Lisboa wurde extra aus Liverpool herangeschafft. 

Unser kleines Video zeigt Bilder aus den verschiedenen Lebenswelten in und um Manaus:

Vor den Toren der Stadt dagegen lebt Manaus ganz im Hier und Jetzt. Wenn Fischer auf ihren farbenfrohen Holzbooten den Fang verkaufen, darunter wahre Flussmonster wie Pacus, Pirarucús oder Piranhas. Wenn Einbäume neben Tankern einlaufen, und wenn traditionelle Reiseschiffe mit ihren mehrstöckigen hölzernen Aufbauten neben modernen Kreuzfahrtriesen am Pier ankern. 

Ein Rundflug über Manaus ist fast ein Muss, denn nur so lässt sich das gewaltige Naturschauspiel vor der Stadt wirklich erfassen. Der Zusammenfluss des schlammig-gelben Rio Solimões und des klaren Rio Negro ist nämlich der „Geburtsort“ des Amazonas – erst ab Manaus trägt der größte Strom der Erde flussabwärts diesen Namen.

Die Hauptstadt des Bundesstaats Amazonas liegt an der Mündung des Rio Negro in den großen Strom. Von 1870 bis 1910 erlebte die Drei-Millionen-Einwohner-Stadt als größter Lieferant von Kautschuk einen wahren Boom. Heutzutage ist sie ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in den artenreichen Dschungel ringsum.

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Besonders beeindruckend fand Dietmar Denger den Mercado Municipal am Hafen – der gesamte Markthallen-Komplex entstand nach dem Vorbild der Pariser Les Halles und erschien ihm beinah wie ein Museum.

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