Das 244 Jahre alte Beylerbeyi Hammam im Istanbuler Stadtteil Üsküdar, das 1778 vom osmanischen Sultan Abdülhamid I. erbaut wurde, wurde von seinen Aktionären für 48 Millionen türkische Lira (fast 2,6 Millionen US-Dollar) zum Verkauf angeboten.Das alte türkische Bad, das aus vier Bädern und 14 Umkleidekabinen besteht, behält größtenteils seine einzigartigen Merkmale bei, darunter Marmor und Buntglas aus Frankreich.Yücel Bal, einer der 19 Anteilseigner des Hamams, erklärte, dass die türkische Hamam-Kultur zwar in der Neuzeit an Bedeutung verloren habe, die Menschen aber in den 70er Jahren zweimal wöchentlich ins Hamam gegangen seien.Hammams werden nicht mehr verwendet, da jetzt jeder in seinen Häusern baden kann, fügte er hinzu.Die Zahl der Hamam-Besucher sei kürzlich auf 5 bis 10 pro Tag gesunken, obwohl bis 1993 täglich fast 150 Menschen das Badehaus nutzten, stellte Bal fest.„Mein Großvater hat das Hamam 1964 gekauft. Mein Großvater, mein Vater und mein Onkel haben bis 2012 im Hamam gearbeitet“, sagte er.Danach leitete Bal für weitere fünf Jahre das Badehaus, musste es aber wegen zu geringer Kundenzahl schließen.Er wies darauf hin, dass viele berühmte Persönlichkeiten jahrelang ins Beylerbeyi Hammam kamen, und erklärte, dass die türkische klassische Sängerin Müzeyyen Senar einer ihrer Stammkunden sei.„Als Senar mit seinem Hund hierher kam, entstanden viele Probleme zwischen Senar und anderen Kunden, die den Hund im Badehaus nicht akzeptierten“, fügte Bal hinzu.Bal bemerkte auch, dass einige Berufe im Zusammenhang mit der Hammam-Kultur, wie etwa Rettungsschwimmer, nicht mehr bevorzugt werden.Das Hamam sollte seine ursprüngliche Funktion beibehalten, da es ein einzigartiges und weltberühmtes Werk ist, das die osmanische Architektur widerspiegelt, erklärte Gamze Kaymak Heinz, Mitglied der Universität Beykent.„Nach zwei Generationen werden unsere Kinder und Enkelkinder diese Kultur nur noch aus Büchern lernen können“, fügte sie hinzu.Ein Immobilienberater erklärte, das 244 Jahre alte Hamam sei ein historisches Denkmal zweiter Klasse und fügte hinzu, dass es auch gewerblich genutzt werden könne, beispielsweise für Hochzeitsorganisationen.